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Der Lebensmittelpunkt

Aktiv in der Politik

„Dass ich hier anders denke“, sagt er, „mag daran liegen, dass ich lange in der Duisburger Politik aktiv bin.“ Seit 16 Jahren sitzt der 64-Jährige für die SPD im Rat der Stadt, davor war er in der Bezirksvertretung von Homberg, Ruhrort und Baerl. „Das ist der einzige Bezirk, der auf beiden Seiten des Rheins liegt“, erklärt er. Auch das mag seine Sicht auf Duisburg geprägt haben. „Wer so viel unterwegs ist wie ich, der freut sich aber immer, wenn er nach Hause kommt“, sagt Vohl. Und das Zuhause ist in Homberg – ein Wohnhaus an der Deichstraße. Dort lebt er mit seiner Frau. Die Kinder sind bereits aus dem Haus.

Die ersten Jahre in Meiderich

Das Licht der Welt erblickte er allerdings in Meiderich. Die ersten Jahre seines Lebens wohnte er in der Nähe des alten MSV-Stadions. „Dort war ich aber schon eine Ewigkeit nicht mehr“, erzählt er. Die Familie zog, als er kaum drei Jahre alt war, von Meiderich nach Homberg. Der Vater arbeitete bei Thyssen, und die werkseigene Wohnungsbaugesellschaft Rheinische Werkstätten errichtete zu dieser Zeit neue Häuser in Homberg. Die Familie zog in eine größere Wohnung. Später bauten die Eltern selbst in Nähe des Parkfriedhofs. Auch in Udo Vohls eigener Biografie finden sich viele Wegmarken, die auf beiden Seiten des Rheins liegen. Duisburg mag auch deswegen Heimat für ihn sein. Die Homberger Geschichte hält er dennoch am Leben – und das mit Stolz.

Stolz auf Homberg

„Unser Verein hat mehr Dokumente über den Stadtteil als das Duisburger Stadtarchiv“, sagt er und fährt fort: „Mehr als 10.000 historische Bilder lagern bei uns.“ Die Vitrinen im kleinen Heimatmuseum unter dem Dach sind voll mit Porzellantellern, Büchern und anderen Gegenständen. An den Wänden hängen Fotos der ehemaligen Bürgermeister bis zur Eingemeindung. Und hier und dort stehen Schaufensterpuppen in Bergmannsuniform. Auch wenige hundert Meter von dem alten Gebäude an der Augustastraße, wo das Heimatmuseum liegt, haben er und der Verein vor mehr als 20 Jahren einem Stück Homberger Geschichte wieder Leben eingehaucht. Den Brunnen, der 1955 vom Bismarckplatz verschwand, ließ der Verein zu Beginn der 1990er Jahre aufwendig sanieren. Die Göt­tin des Glücks, die im Volksmund „Komps Traut“ genannt wird, demontierten bereits 1940 die Nazis. Sie ging als Metallspende an die deutsche Wehrmacht. Es ist die Geschichte von Homberg, die Udo Vohl faszi­niert. Und dann sagt er: „Auch wenn Duisburg meine Heimat ist, ist im Kleinen doch der Stadtteil mein Lebensmittelpunkt.“

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