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Duisburg kann’s …

Die junge Studentin staunte nicht schlecht. irgendwo in der Nähe von Mailand – wäh­rend eines Auslandssemesters – traf man sich zum Grillen. Schnell war ausgemacht, dass die Frau aus Duisburg das Feuer an­werfen sollte. „Du kommst aus dem Pott, da verstehst du was von Kohle.“ auf italienisch kann der Kundige in kurzer Zeit viel sagen. Nicht aber, dass in Duisburg seit 2006 kein Gramm Kohle mehr gefördert wird. also nahm sie lächelnd die Rolle der Feuerfrau an. Mit Klischees lässt sich näm­lich lustig spielen.

„Immer wir!“

Wer aus Duisburg kommt, muss mit vorge­stanzten Meinungen leben. Der Duisburger selbst muss das keineswegs. Was so an Meldungen durch die Medienwelt stürmt, da setzt sich der klagende Eindruck fest: „im­mer wir!“ Wer mag – und warum soll man es nicht mögen? –, kann jedoch zugleich mit stolzgeschwellter Brust sagen: „im­mer wir!“ Denn so sieht’s doch aus: Duis­burg hat den größten Binnenhafen Europas. Ocke Hamann von der IHK zu Duisburg spricht im Interview mit KIlOMETER 780 vom „Silicon Valley der Logistik“. Wer weiß schon, dass Duisburg gemeinsam mit Düs­seldorf die am besten zu erreichende Stadt in Deutschland ist?

Eine Frage der Größe

Duisburg ist der größte Stahlstandort Eu­ropas. Das ist inzwischen auf Schildern an der autobahn zu sehen. Eines dieser hei­ßen Eisen im Feuer der Wirtschaftswelt: die modernste Drahtstraße Europas. in Ruhrort bei ArcelorMittal schießt durch die Walzen, was zum Beispiel als Ventilfeder in autos unentbehrlich wird. Hightech-Zeug – in bester Tradition: Vor fast 100 Jahren kam so ziemlich jede Straßenbahnschiene aus Duisburg. Eines der Werke in der Stadt hatte das Monopol auf diese Hochtechnik. Der Hochofen Schwelgern 2 ist der größte in Europa und hat mit 44 Millionen Tonnen Roheisen im Jahr 2005 einen Europarekord aufgestellt. Ja, wenn man von sich reden machen will, kommt es durchaus auf die Größe an.

Der Sportpark Duisburg ist der größte sei­ner Art, und rechnet man die Sechs-Seen-Platte als direkt verbundenes Freizeitrevier hinzu, sogar größer als der Central Park in New York. Dazu passt, dass der englische Guardian den landschaftspark Nord zu einem der zehn schönsten Parks weltweit erkoren hat. New York, Paris, Sao Paulo, Pe­king, London und Duisburg in einem Atem­zug. Macht schon was her. Der Welt-Kanu­verband nennt Duisburg das „Wimbledon“ seines Olympia-Sports. Die World Games bescherten Duisburg vor zehn Jahren ein großartiges Sportfest. Wer sich erinnert: Die Stadt feierte zehn Tage ein Fest des Wir-Gefühls.

Ein Markenname von ganz anderer Qualität sind die Helfer von i.S.a.r mit Sitz in Hom­berg. Wenn irgendwo in der Welt eine Na­turkatastrophe den Menschen den Boden unter den Füßen wegzieht, rückt das Team mit seinen Rettungshunden aus. Sie ber­gen Überlebende und retten Leben.

Mehr als nur Mercator

Die Stadt an Rheinkilometer 780, wo die Ruhr ihre Reise durchs Revier beendet, hat der Welt weit mehr zu bieten als Mercator. Der sorgt zwar mit seinen Ideen bis heute dafür, dass Autos, Flugzeuge und Schiffe nicht ihr Ziel verfehlen. Es gibt hier aber auch „unbekannte riesen“ wie das Unter­nehmen Krohne-Messtechnik. Mit ihren Erfindungen und Weiterentwicklungen be­geistern sie den Markt. Messtechnik klingt schrecklich langweilig. aber die Welt will schon wissen, wie viel Gas gerade durch eine Pipeline rauscht und dass nur so vie­le Farbpigmente in einen Bottich tropfen, dass das rot auch tüchtig leuchtet. Made in Duisburg. Und sehr bekannte Größen: Wie das König Pilsener, das zu den Pre­miummarken nicht nur in Deutschland zählt. Noch ein Firmenname mit wuchti­gem Klang ist: „Caramba“, das die spani­sche Übersetzung für „Donnerwetter!“ ist. Die Produkte der Firma aus Wanheimerort gehören seit 2009 zum erlauchten Kreis der „Marken des Jahrhunderts“.

Duisburg hat’s drauf!

In Duisburg wolle man nicht tot über’m Zaun hängen, hat ein ehemaliger Düssel­dorfer Oberbürgermeister gesagt. Da hat er nun ausgesprochen recht. Die Menschen hier haben ganz anderes zu tun. Sie tra­gen quicklebendig dazu bei, dass die Stadt durchaus mit Stolz behauptet: Duisburg hat’s drauf! Noch nicht überzeugt? Dann blättern Sie einfach um.

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