Die Augensteuerung
Paul Foltin ist 17 Jahre alt, lebt in Homberg, besucht die zwölfte Klasse des Franz-Haniel-Gymnasiums – und ist Nachwuchswissenschaftler. 2015 hat der Schüler beim Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ gewonnen. Mit seiner damaligen Mitschülerin Myrijam Stoetzer entwickelte er einen Rollstuhl, der allein durch Augenbewegung gesteuert wird.
Paul, wie kam es zu diesem Projekt?
Forschung hat mich schon immer fasziniert. Als dann bei uns an der Schule eine Robotik-AG angeboten wurde, bin ich hingegangen. Myrijam und ich hatten zu dieser Zeit von einem Graffitikünstler gelesen, der wegen einer Krankheit nicht mehr zeichnen konnte. Seine Freunde hatten ihm ein Gerät konstruiert, mit dem er per Augenbewegung einen digitalen Stift steuern konnte. Diesen Gedanken haben wir aufgegriffen, um Rollstuhlfahrern die Fortbewegung zu erleichtern.
Was macht für dich den Reiz am Forschen aus?
Es ist einfach toll, wenn man seine Fähigkeiten einsetzt, um etwas zu erschaffen, mit dem man anderen Menschen helfen kann. Deshalb haben wir später auch die Baupläne für unsere Rollstuhl-Steuerung im Internet veröffentlicht. Jeder kann sie nachbauen. Wir hatten nie das Ziel, etwas mit unserer Erfindung zu verdienen. Beschäftigst Du dich momentan mit dem Thema Forschung? Aktuell fehlt mir dafür die Zeit. Demnächst mache ich das Abitur. Aber wenn ich in der Stadt unterwegs bin, kommen mir ständig irgendwelche Ideen für neue Forschungsprojekte.
Wie sehen deine Pläne für die Zeit nach der Schule aus?
Ich könnte mir schon vorstellen, Naturwissenschaften zu studieren und in die Forschung zu gehen. Aber vielleicht verliert das Forschen auch seinen Reiz, wenn man sich tagein, tagaus damit beschäftigen muss. Mal schauen.