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Fitnesskur für die Heizung

Die Tage werden kürzer und die Nächte kühler. Spätestens jetzt sollte die Heizungsanlage auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft und optimal eingestellt werden. Oft werden schon mit ein­fachen Mitteln die Heizkosten spürbar gesenkt.

Etwa 80 Prozent des gesamten Energie­verbrauchs in deutschen Haushalten gehen auf das Konto von Heizung und warmem Wasser. Entsprechend hoch ist hier das Einsparpotenzial. Es muss nicht immer sofort eine komplett neue Heizungsanla­ge her, um die Energiekosten für Heizung und Warmwasser in den Griff zu bekom­men. Eine Heizungsoptimierung macht die Heizungsanlage fit für die bevorstehende Heizperiode. Was Sie selbst überprüfen und einstellen können und wo Sie besser einen Fachmann ranlassen sollten, das erfahren Sie in den folgenden Tipps.

1. Heiße Luft braucht Platz

Der Heizkörper braucht ausreichend Platz für die Luftzirkulation. Nur so kann die küh­lere Luft optimal von unten angezogen wer­den und oben erwärmt wieder in den Raum strömen. Verdecken Sie ihre Heizkörper also nicht mit Vorhängen und stellen Sie keine Möbel direkt davor. auch auf dekora­tive Heizverkleidungen sollten Sie verzich­ten. Mit diesem ausreichenden Luftraum um ihre Heizkörper können Sie allein schon bis zu fünf Prozent Heizenergie einsparen.

Wenn’s gluckert, muss die Luft raus

Wenn es im nur lauwarmen Heizkörper gluckert, dann heißt es: Die Luft muss raus. Dazu wird die Vierkantschraube am Heiz­körper mit einem Vierkantschlüssel so lan­ge geöffnet, bis anstelle von Luft nur noch Wasser aus der kleinen Öffnung kommt. Wichtig ist auch die Reihenfolge: Die Heiz­körper, die am höchsten liegen, werden zuerst entlüftet. Der Heizkörper im Schlaf­zimmer gluckert, der im Büro aber nicht? trotzdem sollten alle im Haus befindli­chen Heizkörper entlüftet werden. Oftmals kommt es vor, dass die Luft wandert, und somit ist das Gluckern im Schlafzimmer zwar behoben, aber am nächsten Tag gibt es dann vielleicht im Büro Geräusche.

Die Heizung braucht Druck

Nach dem Entlüften ist es sinnvoll, auch den Wasserdruck der Heizungsanlage zu kontrollieren. Der sollte mindestens einen Wert von 1,8 Bar betragen. Der aktuelle Wert lässt sich am Druckmessgerät der Heizungsanlage, auch Manometer genannt, ablesen. liegt der Wasserdruck unter dem Mindestwert, sollte unbedingt Wasser nachgefüllt werden. Das kann wie auch das Entlüften problemlos von Laien durch­geführt werden. Zum Auffüllen schrauben Sie einfach einen Wasserschlauch an das Einlassventil der Anlage, verbinden ihn mit einem Wasserhahn und füllen die fehlende Wassermenge nach.

Auch die Heizung steht auf Körperreinigung

Eingebrannter Schmutz und Staub kann die Leistung des Heizkörpers deutlich bis zu 30 Prozent reduzieren. Deshalb steht vor Be­ginn der Heizsaison folgendes Reinigungs­Programm auf dem Plan: Heizung aus und Heizkörperdeckel ab. Dann die Rückseite des Heizkörpers absaugen. Die lüftungs­schlitze mit einer feuchten Flaschenbürste oder einem Dampfreiniger säubern.

 

Gradwanderung

Für Mieter und Eigentümer eignen sich programmierbare Thermostate gleicher­maßen, um Heizkosten zu sparen. Mit ih­nen lassen sich die Heizkörper so program­mieren, dass die Heizung zeitgenau dann runterregelt, wenn weniger Wärme benö­tigt wird: nachts, tagsüber während der Arbeitszeit oder auch während des Urlaubs. Bis zu zehn Prozent Heizenergie lassen sich so durch die modernen Thermostate einsparen. auch eine moderate Einstellung der Raumtemperatur spart Energie: Eine Absenkung der Raumtemperatur von nur einem Grad Celsius bedeutet bereits sechs Prozent weniger Verbrauch. Bei längerer Abwesenheit kann die Raumtemperatur problemlos auf zwölf bis 15 Grad Celsius abgesenkt werden.

Alte Pumpe geht ins Geld

Alte Heizungspumpen sind meist nicht oder nur sehr eingeschränkt regelbar. Das be­deutet, sie können sich nicht an den tat­sächlichen Bedarf anpassen, arbeiten im­mer mit der gleichen Drehzahl und drücken das Wasser stets mit voller Leistung durch die Leitungen. Bei einer jährlichen Pumpen­laufzeit von durchschnittlich 6.000 Stunden schlägt eine solche alte Umwälzpumpe mit einem Stromverbrauch bis zu 600 Kilo­wattstunden jährlich und Stromkosten bis zu 160 Euro pro Jahr zu Buche. Durch den Einbau einer modernen Hocheffizienzpum­pe lassen sich bis zu 80 Prozent der Strom­kosten für den Pumpenbetrieb einsparen.

Wärme optimal verteilen

Wenn die Heizkörper sich nicht mehr gleichmäßig erwärmen und auch durch das Entlüften keine Verbesserung eintritt, dann ist wahrscheinlich ein hydraulischer Abgleich die Lösung. Dabei handelt es sich um die Berechnung der erforderli­chen Heizleistung und die entsprechende Einstellung an den Heizkörpern. Für jeden beheizten Raum wird die Heizlast berech­net. Dies geschieht anhand vieler Faktoren und Daten wie zum Beispiel der Raumgrö­ße, der Wandflächen und Fenster. Ein nicht reguliertes Heizsystem arbeitet oft so, dass Heizkörper, die der Heizungspumpe am nächsten liegen, überversorgt sind und heiß werden. Bei den entfernten Heizkör­pern reicht der Druck dann nicht mehr aus, um die nötige Warmwassermenge zirkulie­ren zu lassen. Ein hydraulischer Abgleich schafft Abhilfe: Für jeden Raum wird die erforderliche Heizleistung berechnet, die Heizkörper werden entsprechend justiert, um das korrekte Wasservolumen zu ge­währleisten, und gegebenenfalls werden im Heizsystem notwendige Einstellungen vor­genommen. Das abgleichen einer Heizung bedeutet einige Stunden Arbeit für den Fachmann: Je nach Größe der Heizungs­anlage werden 1 bis 2 Stunden gebraucht, um vor Ort die Daten aufzunehmen. Weite­re 3 bis 4 Stunden nimmt die Berechnung und Analyse in Anspruch, während das abschließende Justieren der Heizkörper in nur wenigen Minuten pro raum vonstatten­geht. Eine so optimal eingestellte Heizanla­ge kann dann jährlich bis zu 15 Prozent an Energie- bzw. Heizkosten einsparen. Dies macht sich nicht nur finanziell bemerkbar, sondern trägt auch noch aktiv zum Um­weltschutz bei, da so der unnötige Ausstoß von Kohlendioxid vermieden wird.

Das bewirkt ein hydraulischer Abgleich der Heizung

1. Heizkosten sparen Die Wärme wird nun gleichmäßig im Haus verteilt, so dass der Heizkessel weniger Brennstof benötigt.

2. Stromkosten senken Eine moderne Hochefzienzpumpe unterstützt den hydraulischen abgleich und reduziert die Stromkos-ten der Pumpe.

3. Fließgeräusche vermeiden Durch das Einregulieren voreinstellbarer thermost-atventile erhalten alle Heizkörper stets die richtige Menge Wasser. Das Pfeifen und rauschen entfällt dadurch.


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