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18 Prozent Eigenverbrauch, 100 Prozent Autarkie

Wenn die Sonne scheint, ist es bei den Ahlemeyers Zeit für Hausarbeit: Wäschewaschen, Staubsaugen – das gibt es jetzt zum Nulltarif. Denn seit gut zwei Jahren produzieren die Duisburger ihren eigenen Strom, sogar mehr, als sie selbst verbrauchen. 16 Photovoltaikmodule auf dem Dach versorgen das Reihenhaus mit Sonnenenergie. „So sind wir tagsüber autark“, sagt Michael Ahlemeyer. „Das ist in der aktuellen Situation schon ein beruhigendes Gefühl.“

Auf insgesamt 5.000 Kilowattstunden pro Jahr ist die Anlage in Duisburg-Großenbaum ausgelegt, um den Eigenbedarf des Ehepaars zu decken. Tatsächlich ist dieses Ziel in einem schönen Sommer wie diesem schon im September beinahe erreicht. Speichern können die Ahlemeyers den Strom nicht, aber für jedes bisschen, das als Zugewinn ins Netz eingespeist wird, bekommen sie bares Geld – nur ein paar Cent pro Kilowattstunde, doch die läppern sich: Eine Jahresvergütung für die Einspeisung in Höhe von knapp 330 Euro hat die Installationsfirma im Vorfeld berechnet, die zusätzliche Ersparnis durch den Verbrauch des eigenen Stroms sollte jährlich bei rund 450 Euro liegen. „Das kommt ziemlich gut hin“, bestätigt Michael Ahlemeyer.

Die Photovoltaikanlage der Ahlemeyers ist auf 5.000 Kilowattstunden pro Jahr ausgelegt.

Genug für den Eigenbedarf.
Hausbesitzer Michael Ahlemeyer.
Live: Infos per App.

Einfacher Überblick per App

In Echtzeit behält der Hausbesitzer mit einer passenden App stets den Überblick. „Anfangs habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, meine Frau von der Arbeit aus anzurufen und zu sagen: Ich weiß genau, du arbeitest gerade mit Maschinen. Ich habe ihren aktuellen Stromverbrauch ja in der App gesehen“, erzählt der 61-Jährige. Schließlich schlägt sich jedes eingeschaltete Haushaltsgerät und jede Wolke auf dem Smartphone- Display sofort in Zahlen nieder: Die App zeigt nicht nur, wie viel Watt aktuell von der Photovoltaikanlage produziert werden, wie viel davon zur Einspeisung an die Stadtwerke gehen und wie viel selbst verbraucht werden. Sie berechnet auch gleich die tagesaktuelle finanzielle Einsparung und die dank Sonnenenergie erreichte CO2-Vermeidung.

Photovoltaik als Krisenvorsorge

18 Prozent Eigenverbrauch, 100 Prozent Autarkie stehen unter dem Strich, während Michael Ahlemeyer am Esszimmertisch zufrieden in die Schale mit den Süßigkeiten greift. Für Ahlemeyer ist das ein wichtiger Punkt. „Diese Grundabsicherung halte ich für noch viel relevanter als die finanzielle Ersparnis“, sagt er. Zwar heizt das Paar noch mit Gas, doch auch unabhängig von der aktuellen Energiekrise sei es wichtig, für längere Stromausfälle zum Beispiel durch Hochwasser gewappnet zu sein. „Außerdem wollen wir doch alle von fossilen Energieträgern wegkommen. Photovoltaik zu fördern, macht da für mich einfach Sinn“, meint der Unternehmer, der sich von der Politik eine bessere Subventionierung der Stromeinspeisung wünscht. >

> Bleibt alles wie gehabt, hat sich die Photovoltaikanlage der Ahlemeyers nach etwa 15 Jahren amortisiert. Insgesamt 12.000 Euro haben die Duisburger für die Module und deren Installation ausgegeben. „2020 gab es einen Preissprung beim Erdgas und der Kundenberater der Stadtwerke hat uns dazu geraten, auf Photovoltaik umzusteigen“, erinnert sich der Hausherr. „Für uns war das erst einmal eine Herausforderung, weil wir davon nicht viel Ahnung hatten.“

Alles kein Hexenwerk

Inzwischen sieht man auf einigen Dächern in der Siedlung die schwarzen Module, doch damals gehörten die Ahlemeyers zu den Ersten im Viertel, die sich die Sonnenenergie ins Haus holten. „Da hat man schon Sorgen und fragt sich: Was kostet uns die Absicherung bei der Gebäudeversicherung? Was passiert bei einem Hausbrand, wenn doch Strom auf dem Dach läuft? Und wenn man dann Infos einholen möchte, platzt beim Stichwort Photovoltaik fast der Computer“, erzählt Michael Ahlemeyer. „Aber wenn man sich einen anständigen Partner sucht, ist das alles kein Hexenwerk mehr.“ Eine Partnerfirma der Stadtwerke Duisburg, spezialisiert auf Solar- und Energiesysteme, schaute zum Hausbesuch vorbei, um sich die Voraussetzungen vor Ort anzusehen – und mit gefährlichem Halbwissen aufzuräumen. „Wir hatten gedacht, unser Dach hat die falsche Ausrichtung: nämlich Ost-West statt Nord-Süd“, erinnert sich Michael Ahlemeyer. „Dabei ist das heute gar kein Problem mehr. Bei uns läuft jetzt vormittags die Ost-seite und um 12 Uhr schaltet die Anlage einfach auf die Westseite um.“

Partner fürs Rundum-sorglos-Paket

Von den Spezialisten bekamen die Ahlemeyers ein entsprechendes Angebot, zwei Monate später bauten die Handwerker die gesamte Anlage innerhalb eines halben Tages auf. „Wir haben vorab sogar Fotos bekommen, die zeigen, wo genau auf dem Dach die Module montiert werden. Auch um die Anmeldung bei der Netzagentur und den Zählerwechsel hat sich die Firma gekümmert“, berichtet Michael Ahlemeyer vom Rundum-sorglos-Paket. Sogar optische Wünsche konnten die Experten berücksichtigen: An der Außenfassade verläuft ein unauffälliger Kabelkanal neben der Regenrinne bis in den Keller. Hier hängt der leuchtend rote Wechselrichter an der Wand. Ganz offiziell heißt er: Sunny Boy.

Mona Contzen

In der Siedlung sind einige Häuser mit Photovoltaik ausgestattet
Michael Ahlemeyer gehörte zu den ersten Kunden und freute sich über das Komplett-Paket der Installationsfirma
– von der Anmeldung bei der Netzagentur bis zur Montage des Wechselrichters

SOLAR-BALKONKRAFTWERKE

So genannte Balkonkraftwerke sind momentan in aller Munde. Denn damit kann jeder, der über einen Balkon oder eine Terrasse verfügt, seinen ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Diese kompakten Solaranlagen sind schnell montiert und sollten mit einer speziellen Einspeisesteckdose an das Stromnetz der Wohnung angeschlossen werden. Vor dem Kauf eines Solar-Balkonkraftwerks sollte man sich jedoch genau informieren sowie die Vor- und Nachteile kennen. Dazu zählen unter anderem:

+ Schnelle und einfache Montage – auch ohne Monteur
+ Strom wird selbst produziert und kann direkt im Haushalt verbraucht werden – insbesondere für Energieverbraucher wie Kühlschränke, Standby-Geräte etc.

- Nur geringe Stromerzeugung: durchschnittlich rund 150 kWh zur jährlichen Eigennutzung hat eine lange Armortisierungszeit zur Folge
- Keine Speichermöglichkeit oder Netzeinspeisung von Überschusserzeugung Ältere Stromzähler müssen durch einen Zähler mit Rücklaufsperre ersetzt werden
- Viele Vermieter verbieten noch die Nutzung von Kompaktsolaranlagen, eine Genehmigung ist aber zwingend erforderlich

Übrigens: jede Anlage muss beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden. Bei Anlagen bis 600 W gilt allerdings ein vereinfachter Anmeldeprozess. Und sprechen Sie bezüglich des Versicherungsschutzes mit Ihrem Versicherungsanbieter!

Weitere Informationen finden Sie online unter:
netze-duisburg.de/anschliessen/balkonkraftwerke


Ihr Einstieg in die solare Unabhängigkeit

Von der Beratung über die Planung bis zur Installation: Die Stadtwerke Duisburg bieten Ihnen maßgeschneiderte Photovoltaikanlagen und Speichertechnologien an. Zudem unterstützen wir Sie bei der Frage, was mit Ihrer PV-Anlage nach Ende der EEG-Förderung passieren soll.

Photovoltaik lohnt sich

Fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind auf unserem Planeten nicht unbegrenzt verfügbar. Mit dem Einbau einer Solaranlage investieren Sie daher beispielsweise in Ihre persönliche Versorgungssicherheit und erzeugen zugleich Strom, der nachhaltig und sauber ist.

Ihre eigene Photovoltaikanlage

Selbst kleine Dachflächen können für eine Photovoltaikanlage geeignet sein. Unsere Einstiegspakete sind auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgerichtet. In allen Paketen enthalten sind die Wechselrichter, die Unterkonstruktion sowie die Montage und elektrische Inbetriebnahme.

Mögliche Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert mit dem Programm Erneuerbare Energien – Standard 270 den Kauf einer neuen Photovoltaikanlage. Außerdem sind auch der Aufbau und die Erweiterung von gebrauchten Anlagen förderfähig.

Der Batteriespeicher

Durch die Kombination Ihrer Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeicher können Sie den mit der Kraft der Sonne erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. So können Sie den Eigenverbrauchsanteil nicht nur deutlich erhöhen, sondern senken auch die Umweltbelastung.

Wir helfen Ihnen gerne weiter

Wir bieten Ihnen eine kostenlose Erstberatung, vertiefende Beratung zu speziellen Themen wie Funktionsüberprüfung vorhandener PV-Anlagen, Einbau eines Batteriespeichers und möglichen Fördermitteln.

Auf unserer Webseite finden Sie alle wichtigen Informationen:
swdu.de/pv

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